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26. März 2007

Ein Nachruf auf Fuldas bekannteste Karnevalistin Mechthild Remmert.

Am vergangenen Freitag ist in Fulda Mechthild Remmert gestorben. 75 Jahre alt war sie – bekannt, beliebt, berühmt in der Region als Karnevalistin, aber auch als jemand, der noch die Mundart gepflegt hat. Über 50 Jahre hatte sie in der „Bütt“ der Fuldaer Karnevalgesellschaft FKG gestanden; seit 1978 hatte sie sich mit dem andere Urgestein der Fuldaer Fosaet, Günther Elm, im legendären „Zwiegespräch“ gekabbelt. Ein Nachruf auf ein „Urgestein“ der Fuldaer Foaset

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 Nordosthessen am 26. März 2007

Beitrag als mp3-Datei 

Das war Mechthild Remmerts typische Rolle in der Bütt: Die Dame aus dem Volk, die was besseres sein wollte und sich immer in den Fängen der Fremdwörter verfing:

„Für Schönheitsmittel werbe ich auch...darmtheologisch getestet sein!“

Mitte der fünfziger Jahre hielt sie ihre erste Büttenrede:

„Also ich hab...einfach toll...“

Seit 1978 führte Mechthild Remmert ein Zwiegespräch mit Günther Elm  zum Beispiel 2001 als Hänsel und Gretel:

“Se hon sich ja wirklich viel....nischt zu esse gefunge”

Mechthild Remmert und Günther Elm verstanden sich wie kein zweites Paar in der Bütt – er schrieb die Dialoge für beide...

„Das Verhältnis zwischen Männlein...zu Hause ist“)

Die leidenschaftliche Karnevalistin mußte ihre Karriere ein paarmal unterbrechen:

„Vier Kinder..Dezember,Januar“

Aber die Mundart Fuldas pflegte sie nicht nur zur Karnevalszeit – sie lag ihr überhaupt am Herzen. So erzählte sie bei Seniorennachmittagen im Dialekt über einen Familienausflug in die Rhön – allerdings: Die Jungen sprächen kein fuldisch mehr, und viel Hoffnung hatte sie nicht für ein Überleben der Mundart:

„Das geht unter!...nicht drauf ein“..einfach nicht gepflegt”

1994, bei der ersten hessischen Landesgartenschau in Fulda, trat Mechthild Remmert regelmäßig bei uns im hr als „Flora“ auf.

„Barockfigur...paßt zu Fulda...oberstes Gebot“

In diesem Jahr stand sie erstmalig nicht mehr in der Bütt: Die Gesundheit machte ihr zu sehr zu schaffen. Leicht fiel es ihr nicht – aber, meinte sie

“Irgendwann muss mal Schluss...besser, die Leute sagen..auf der Bühne“

Trotzdem behielt sie immer ihren guten Mut – sie war auch gläubig und arbeitete in ihrer Kirchengemeinde mit.

„Griesgrämig sein nutzt doch nichts...“

18. Januar 2007. “Barockfigur - das paßt zu Fulda”. Mechthild Remmert hat nach 50 Jahren in der Fuldaer Bütt ihren Abschied genommen.

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© 2007 Christoph Käppeler

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