11. Februar 2006
Am Fuldaer Domgymnasium - der Rabanus-Maurus-Schule” - haben überdurchschnittlich viele renommierte Orchestermusiker ihr Abitur gemacht.
Hrabanus Maurus, der „Lehrer Deutschlands“, ist dieser Tage (am 4. Februar) vor 1150 Jahren gestorben. Er starb als Mainzer Bischof. Aber vorher war er Abt des Klosters Fulda gewesen; und davor hatte er die Schule des Klosters Fulda geleitet, in Fulda eine für ihre Zeit umfangreiche Bibliothek aufgebaut und Fulda zum geistigen Zentrum des ostfränkischen Reiches ausgebaut. Das Fuldaer Domgymnasium sieht in Hrabanus Maurus seinen Schulgründer und nennt sich sich nach ihm auch „Hrabanus-Maurus-Schule“. Zum Patronatsfest, dem 1150. Todestag des Gründers also, hatte die Hrabanus-Maurus-Schule das Glück, dass aus ihren Schülern überdurchschnittlich viele renommierte Konzertinstrumentalisten hervorgegangen sind. Fünf von ihnen gestalteten deshalb gestern abend erstmals ein gemeinsames Konzert.
Beitrag von Christoph Käppeler in hr 2 ”Musikszene Hessen” am 11. Februar 2006
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Musik
Johannes Möller, Klavier, und Daniel Kroh, Geige mit Henri Wienlawskis „Polonaise Brillante A-Dur“ beim Konzert in ihrer früheren Schule. Beide Musiker haben sich schon Namen gemacht: Johannes Möller ist Dozent für Klavier, Klaviermethodik und Kammermusik an der Wiesbadener. Daniel Kroh studierte schon mit 13 Jahren in Würzburg, dann als Jungstudent in Stuttgart und London – er spielte als Solist mit dem Philharmonischen Orchester Pécs in Ungarn, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und war mit den Münchener Symphonikern in Amerika unterwegs. Johannes Möller machte sein Abitur 1980 an der Hrabanus-Maurus-Schule; Daniel Kroh besuchte vor seinem Abitur 1997 in Stuttgart ebenfalls lange die Hrabanus-Maurus-Schule. Zwei verschiedene Generationen – Johannes Möller:
(“Ich kann sagen...ist schon was besonderes.”)
Der junge Geiger Daniel Kroh fuhr schon als 13jähriger nach dem Unterricht in Fulda mit dem Zug nach Würzburg in die Frühförderklasse an der Hochschule für Musik.
(„Auf meine...aber meine ersten größeren Orchesterfahrungen...“)
Musik Schubert
Zu Franz Schuberts „Forellenquintett“ fanden sich fünf Musiker zusammen, von denen drei an der Hrabanus-Maurus-Schule Abitur gemacht haben – und jetzt auch renommierte Konzertinstrumentalisten sind. Violinistin Franziska Früh – seit zehn Jahren 1. Konzertmeisterin der Düsseldorfer Symphoniker:
(„Wir hatten sehr gute Musiklehrer hier, ganz tolle Sache,,,große Symphonien auch gespielt.. ganz wichtige Sache jede Woche eine Schulorchesteraufführung hatten..“)
Ihre Schwester Katja Kuen, auch beim Ehemaligen-Konzert der Hrabanus-Maurus-Schüler als Cellistin dabei, ist seit 6 Jahren Mitglied der Bamberger Symphoniker. Und Kontrabassist Ulrich Schreiner, Abitur an der Hrabanus-Maurus-Schule 1982, ist Solokontrabasist im SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern. Dazu kommt Geiger Wolfgang Hammar, seit drei Jahren Konzertmeister im Nationaltheater-Orchester Mannheim, der beim Konzert in Fulda nicht dabeisein konnte.
Nikolaus Frey, bis vor kurzem Leiter der Musikschule Fulda, erklärt sich die besonderen musikalischen Leistungen von Schülern der Hrabanus-Maurus-Schule mit dem besonders anspruchsvollen Schulorchester:
(„An dieser Schule hat man nicht nur Elternabende...musikalisch umrahmt, sondern sie kräftig gefördert....“)
Seit zwei Jahren gibt es jetzt sogar eine Orchesterklasse an der Hrabanus-Maurus-Schule, bei der Lehrer der Musikschule kommen und Instrumentalunterricht geben. Christian Hartwig, 12 Jahre alt, 7. Klasse, hat auch schon regional und auf Hessenebene beim Wettebewerb „Jugend musiziert“ mitgemacht:
(„Schon gut mit der Orchesterklasse...besser als bei anderen Schulen“)
Und wohl wirklich effektiv – Denn ein gutes Schulorchester, mit hohem Anspruch betrieben, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen; den letzten Anstoß dazu geben, dass ein begabter Musiker auch eine gute Karriere macht, wie Franziska Früh:
(Das bringt eine ganz andere Motivation“)
Vielleicht bringt die Hrabanus-Maurus-Schule in Fulda noch mehr hochkarätige Musiker hervor
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© 2006 Christoph Käppeler
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