3. Februar 2006
Vor 1150 Jahren starb Rabanus Maurus, der Namenspatron der Rabanus-Maurus-Schule in Fulda
Es wurde gestern in der Tagesschau und den Tagesthemen berichtet; und es war auch ein besonderes Ereignis: Ein Buch kam, erstmals nach 300 Jahren, wieder aus dem Vatikan nach Deutschland, und zwar nach Mainz. Das Buch heiĂt âLob des Heiligen Kreuzesâ â und es stammt vom Heiligen Rabanus Maurus. Rabanus Maurus starb in Winkel im Rheingau; als Mainzer Bischof, hier in der Gegend war er auch geboren worden. Aber er wirkte lange im damals noch gar nicht so alten Kloster Fulda â und machte es zur damaligen Zeit weltberĂŒhmt. âPraeceptor Germaniaeâ, âLehrer Deutschlandsâ, wurde er genannt. Morgen ist sein 1150. Todestag â und den begeht die Rabanus-Maurus-Schule in Fulda schon heute feierlich.
Beitrag von Christoph KĂ€ppeler in hr 4 Nordosthessen am 3. Februar 2006
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Gesang im Dom
âVeni creator spiritusâ â diesen Hymnus hat Rabanus Maurus vor fast 12 Jahrhunderten entweder selbst geschrieben oder zumindest ĂŒberliefert. Im Fuldaer Dom sangen ihn SchĂŒler der Rabanus-Maurus-Schule â und Rabanus Maurus war selbst gekommen, so richtig in brauner Kutte, und erzĂ€hlte den heutigen SchĂŒlern:
(âMit 10 Jahren bin ich....â)
Danach baute er im Kloster Fulda eine eigene Eliteschule mit groĂer Bibliothek auf. Dr. Marc-Aeilko Aris, Professor fĂŒr Lateinische Philologie des Mittelalters an der UniversitĂ€t MĂŒnchen:
0 (âAls Rabanus Maurus...geleitet hatteâ)
Er war der erfolgreichste Autor der Karolingerzeit. Rabanus Maurus hatte internationale Kontakte und brachte Handschriften aus ganz Europa nach Fulda, wo sie von fleissigen Mönchen abgeschrieben wurden. Erst mit BĂŒchern konnte es einen richtigen Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb geben, so Dr. Aris:
(âDiese Kultur...ĂŒber 1000 zerstreut wurdeâ)
Rabanus war kein durchgeistigter Mönch: Er war ein Wissenschaftler, Lehrer, Organisator und auch ein Politiker. Wenn es darum ging, mehr Geld aus Rom zu kriegen, fÀlschte er auch schonmal eine Urkunde oder lieà sie fÀlschen. Fuldas Bischof Heinz Josef Algermissen heute im Dom:
O-Ton Algermissen:
Das war das sogenannte âGoldene Zeitalterâ Fuldas. Rabanus Maurus wĂŒrde auch heute den SchĂŒlern sagen, wie wichtig gute Schulen sind. Und Lernen â das sei auch frĂŒher nicht nur toternst gewesen, sagte der evangelische Bischof Martin Hein den SchĂŒlern an Rabanus Maurusâ ehemaliger Schule:
O-Ton... âlachenâ
So finster also war das Mittelalter also nun auch wieder nicht â vor 1150 Jahren â als Rabanus Maurus gestorben ist.
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© 2006 Christoph KĂ€ppeler
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