13. Dezember 2006
In der Winfriedschule wurde heute ein dickes Buch über den ersten gewählten deutschen König, König Konrad, vorgestellt.
König Konrad war der erste deutsche König. Gewählt wurde er im Jahr 911, er starb am 23. Dezember 918. Über 1000 Jahre ist das jetzt her, und bis vor kurzem sprach fast niemand von König Konrad. „Was hat der schon groß gemacht?“, „Sein Nachfolger Heinrich der erste war viel wichtiger“ - so ähnlich dachten und denken die meisten Historiker. König Konrad ist, als einziger deutscher König, in Fulda begraben. Und Fuldaer schafften es im letzten Jahr, einen großen wissenschaftlichen Kongress in Fulda zu König Konrad zu organisieren. Heute wurde ein dickes Buch, das die Ergebnisse zusammenfaßt vorgestellt – offenbar finden mehr und mehr Wissenschaftler den König, der aus Hessen kam, mittlerweile doch ganz interessant.
Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 Nordosthessen am 13. Dezember 2006
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König Konrad war der erste deutsche König, der gewählt wurde: Im Jahr 911 von den Stammesführern der Franken, Sachsen, Bayern und Schwaben. Sie mußten sich einen wählen, denn im Osten des Fränkischen Reiches gab es keinen Erben Karls des Großen mehr, der nachfolgen konnte. Damit begann etwas, was wir bis heute kennen - Historikerin Gudrun Vögler, früher Studiendirektorin an der Fuldaer Winfriedschule:
Das ist der deutsche Föderalismus,...sehr schwach“)
Tja – oft ist das noch heute so: Wenn heute unsere Köni.... Kanzlerin zum Beispiel ein Rauchverbot will, und die Fürsten der Stämme – die Ministerpräsidenten der Länder - wollen das nicht, dann gibt es kein bundesweites Rauchverbot! König Konrad war auch ein typischer Hesse – geboren wurde er in Weilburg.
(„Zunächst war er Graf...Deutschland gemacht“)
Vielleicht ein interessantes Vorbild für Roland Koch ;-)... Von Hessen an die Spitze... In den Archiven findet man nicht viel über König Konrad – immerhin ist für Fuldas Stadtarchivleiter Thomas Heiler eines klar:
(„Es steht mittlerweile fest...gesucht“)
Und das ist was ganz besonderes: Es gibt nur zehn deutsche Städte, in denen Kaiser oder Könige begraben sind; in Hessen noch in Lorsch und in Frankfurt. Josef Hoppe ist der Sprecher der bürgerschaftlichen Initiative, die das König-Konrad-Symposium angestoßen hatte – und das neue Buch über das Symposium. Hoppe meint, dass, auch durch das Symposium in Fulda, mehr und mehr Historiker meinen, dass König Konrad nicht einfach ein gescheiterter König war, sondern als erster deutscher König durchaus etwas bedeutendes geschafft habe:
(„Er hat also erkannt,...den König zu bestimmen“)
So wie die Bayern noch heute lieber in Stoiber als in Merkel ihren König sehen. Oder die Hessen in Koch.... Im Prinzip ist also seit König Konrad, seit über 1000 Jahren, in Deutschland vieles gleich geblieben.
Das Buch „Konrad der Erste – Auf dem Weg zum ‚Deutschen Reich’?” Ist im Winkler-Verlag erschienen und kostet € 49,90.
Ab kommendem Freitag gibt es auch ein Hörbuch „Der vergessene König. Konrad I. – ein Herrscher an der Schwelle zu Deutschland” in den Läden – erschienen im Verlag Petra Kehl in Fulda. Preis: € 16,90
Seite der INITIATIVE „Konrad I. – der König, der aus Hessen kam“
Tagungsbericht von Simon Elling
12. April 2005: “Mit Eurem Königsgrab schenkt Ihr ein hohes Gut!” Mit einem König-Konrad-Kuchen, einem König-Konrad-Brot, einem König-Konrad-Kissen, wird in diesem Jahr des ersten deutschen Königs Konrad gedacht - in Fulda und auch sonstwo in Hessen.
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© 2006 Christoph Käppeler
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