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Pfandbetrug oder Rausschmiß-Masche von Lidl?

7. Dezember 2006

Vor dem Arbeitsgericht Fulda klagte heute eine Lidl-Mitarbeiterin gegen ihre Entlassung - die Gewerkschaft verdi sieht in dem Vorgehen der Kette Methode

Auf den ersten Blick scheint es ein ganz normaler Fall für ein Arbeitsgericht zu sein: Eine Verkäuferin in einem Lebenmittelmarkt soll irgendwie an der Kasse manipuliert haben und wie wird fristlos gefeuert. Auf den zweiten Blick aber werden Kenner aufmerksam, wenn sie hören, dass es sich bei dem Markt um eine Filiale der Kette „Lidl“ handelt; und dass es sich um den angeblichen „Pfandtrick“ handelt, den die Verkäuferin verwendet haben soll. Die Gewerkschaft ver.di wirft Lidl vor, auf diese Weise unbequeme, zu teure, zu alte Mitarbeiterinnen loswerden zu wollen. Anfang November wurde eine Verkäuferin von Lidl in Schlitz im Vogelsbergkreis fristlos gekündigt – sie klagte dagegen vor dem Arbeitsgericht Fulda. Heute war Verhandlung.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 Nordosthessen am 7. Dezember 2006

Beitrag als mp3-Datei 

Vor drei Monaten soll es gewesen sein: Die 42 Jahre alte Beschäftigte beim Lidl-Markt in Schlitz soll an ihrer Kasse einen Kunden kassiert haben; eine Minute später soll sie Flaschenpfand für 73 zurückgebrachte Flaschen ausgezahlt haben. Das sei Betrug, so schnell könne sie die Flaschen nicht angenommen haben; meinten Prüfer von Lidl. Am 1. November wurde die Frau ins Büro gebeten und wurde fristlos gekündigt. Aber: Die gefeuerte Mitarbeiterin bestreitet die Vorwürfe. Die Rechtsexpertin des DGB Fulda, Ines Füllenbach, vertritt sie vor dem Arbeitsgericht:

(„Es steht ja nicht nur einer an der Kasse,...“)

Von der Firma Lidl war heute niemand bei Gericht. Ihr Vertreter, der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nordhessen, konnte die Frage des Richters nicht beantworten: Wie hätte die Frau denn den Betrug vertuschen können – denn wenn Sie Geld für Pfandflaschen auszahlte, dann mußte sie ja auch Flaschen angenommen haben.

Erika Preuss vom Ver.di-Bezirk Nordhessen ist zuständig für die ver.di-Lidl-Kampagne in Hessen:

(„Es wird so ein Exempel statuiert... Hauptsache raus“)

Ver.di wirft Lidl ja auch vor, dass Verkäuferinnen häufig viel früher kommen und länger bleiben müssen, ohne Überstunden bezahlt zu bekommen. Agnes Schreieder aus Berlin – sie leitet die bundesweite Lidl-Kampagne von verdi:

(„Wir haben im Schwarzbuch Lidl...systematisches...vor“)

Der Sprecher von Liedl in Neckarslum sagte dazu heute, diese Vorwürfe entsprächen nicht der Arbeitsrealität im Unternehmen Lidl; Lidl zahle korrekt, zahle Überstunden, und halte sich an Arbeitszeitregelungen. Zum konkreten Fall in Schlitz wollte er sich nicht äußern .

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© 2006 Christoph Käppeler

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