Home
2005
30. Dezember 2005
20. Dezember 2005
18. Dezember 2005
30. November 2005
18. November 2005
11. November 2005
7. November 2005
5. Oktober 2005
28. September 2005
19. September 2005 2
19. September 2005
27. Juni 2005
12. April 2005
6. April 2005 2
6. April 2005
3. April 2005
2. April 2005 3
2. April 2005 2
2. April 2005
1. April 2005
1. April 2005 2
23. März 2005
22. März 2005
18. März 2005
16. März 2005
7. März 2005
4. März 2005
1. März 2005
27. Februar 2005
27. Januar 2005
17. Januar 2005 2
17. Januar 2005
11. Januar 2005
10. Januar 2005
3. Januar 2005
BuiltByNOF

7. November 2005

In der Kunststation Kleinsassen in der Rhön wurde eine Ausstellung mit Werken des Computererfinders Konrad Zuse eröffnet.

Er hat 1941 den ersten funktionstüchtigen Computer der Welt gebaut: Konrad Zuse. Der Computererfinder war 1910 in Berlin geboren worden; er starb am 18. Dezmber 1995 mit 85 Jahren in Hünfeld im Kreis Fulda. Hier hatte er die letzten fast 40 Jahre seines Lebens verbracht. In seiner Zuse KG, die er 1949 in Neukirchen im damaligen Kreis Hünfeld gründete, wurden bis 1967 rund 250 Computer gebaut – damals ja noch Riesenungetüme, mit denen ein Privatmann nichts anfangen konnte und die sich nur Unternehmen oder Behörden oder Universitäten leisten konnten. Dass Konrad Zuse aber neben seinen Fähigkeiten als Ingenieur auch Künstler war, ist weniger bekannt. Gestern (am 6.11.2005) wurde in der Kunststation Kleinsassen in der Rhön, nur wenige Kilometer entfernt von seinem letzten Wohnort Hünfeld, eine Ausstellung mit seinen Bildern eröffnet. „Konrad Zuse – Kontrapunkte und Visionen“ heißt sie. Die Ausstellung wird - nachdem sie verlängert wurde - bis zum 29. Januar zu sehen sein.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr info am 7. November 2005

Beitrag als mp3-Datei

Konrad Zuse machte offenbar nichts halb: Weder beim Konstruieren seiner Computer noch beim Malen. Sein Sohn Horst erinnert sich:

 („Da ist eine Besessenheit da....tagelang im Atelier... vorher tagelang in der Zuse KG...Dualität bei ihm, kann man schon sagen“)

Schon 1945 hatte Konrad Zuse, so sein Sohn, formuliert, was er von einem Computer erwartete:

 („Ja, wenn ich eine BrĂĽcke baue...verwirklichen können“)

Computererfinder Zuse kam aber nie auf die Idee, zum Beispiel mit seiner Zeichenmaschine aus dem Jahr 1961 etwas anderes als Schnittmuster oder Katasterkarten zeichnen zu lassen.

Er malte lieber selber, ohne Computerhilfe. Eine Geburtsanzeige für Sohn Horst im Jahr 1945 als Holzschnitt; später dann Portraits von seinem Sprößling.

Mitte der 20er Jahre, als 15, 16jährige zeichnete er Werbegrafiken für eine Autofirma. Elmar Hegmann, Vorsitzender des jungen Kunstkreises Hünfeld, der die Ausstellung zusammengestellt hat:

(„Es sind Karikaturen, Aquarelle, ländliche Motive, Großstadtmotive“)

Als gerade zweijähriges Kleinkind sah Konrad Zuse die Eisen- und Hochbahnbrücken am Bahnhof Gleisdreieck in Berlin. So ein Eindruck bleibt bis ins hohe Alter verankert. Der erwachsene Konrad Zuse malte später viele Bilder, in denen sich das Motiv des Großstadtmolochs, der emporstrebenden Wolkenkratzer, und der nächtlichen, grell beleuchteten Industrieanlagen wiederholte. Elmar Hegmann:

(„Was bei ihm immer, Visionen, Hochhäuser...Dynamik erfüllt...Kontrapunkt zu seinen nüchternen Arbeiten als Ingenieur..auseinandersetzen mußte“)

Konrad Zuses Hochhaus-Stadt-Gotik-Gemälde erinnern an den Stummfilm „Metropolis“, wirken aber nicht so bedrohlich wie Fritz Langs düstere Vision einer modernen Riesenstadt.

(„Vielleicht kann man die Malerei als seine farbige Komponente... ein und dieselbe Person“)

Aus Berlin, Hamburg, aus München, Köln, aus Hünfeld haben die Organisatioren die Bilder von Computererfinder Konrad Zuse zusammengetragen. Eine einmalige Gelegenheit, sie alle zusammenzusehen – bis zum 8. Januar in der Kunststation Kleinsassen in der Rhön.

zurĂĽck zur Homepage



© 2005 Christoph Käppeler

[Home] [2007] [2006] [2005] [2004] [2003] [2002] [2001] [2000] [1999] [1998] [1997] [1995] [Fuldaer Foaset] [Rhöner Mundart] [Juden in Fulda]