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20. Dezember 2005

In diesem Jahr fällt das jüdische Lichterfest “Chanukka” mit dem christlichen Weihnachtsfest zusammen.

Alljährlich feiern die Juden in aller Welt das Lichterfest – genannt Chanukka. Damit wird an das Jahr 165 vor Christus erinnert – als die Juden die griechisch-syrischen Besatzer aus Jerusalem und Israel vertrieben hatten. Als sie den Tempel gereinigt hatten und neu weihen wollten, stellten sie fest, dass sie fĂĽr den Leuchter nur noch koscheres Ă–l fĂĽr einen Tag hatten – es dauerte acht Tage, bis wieder neues hergestellt werden konnte. Durch ein Wunder brannte das Licht trotzdem acht Tage lang, bis neues geweihtes Ă–l hergestellt worden war. Daran erinnern die acht Arme des Chanukka-Leuchters. In diesem Jahr fällt das Chanukkafest auf  den gleichen Termin wie das Weihnachtsfest. Die jĂĽdische Gemeinde Fulda bereitet sich schon darauf vor.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr4 Nordosthessen am 20. Dezember 2005

Beitrag als mp3-Datei

Gesang

Die Kinder der jĂĽdischen Gemeinde Fulda proben Lieder fĂĽr das Chanukkafest:

Gabriele Fachenauer gehört zur jüdischen Gemeinde.

 („Ähnlich wie an Weihnachten.. fĂĽr die Kinder Geschenke“)

Viele der Juden in Fulda stammen aus der ehemaligen Sowjetunion – und sie feiern das Lichterfest erst, seit sie in Deutschland sind:

(„Chanukka nur hier feiern...Vater und Mutter feierten, aber wir nicht“)

(Gesang: „Chanukka, Chanukka....“)

Fuldas Juden proben in ihrem Gemeindezentrum Chanukkalieder. Es gibt zahlreiche Lieder fürs Lichterfest – dieses kennen auch Katholiken und Evangelische als „Tochter Zion, freue Dich“:

(„Gesang: Hawa Narima....“) (

Georg Friedrich Händel hat es komponiert, als er Hofkomponist beim englischen Königshaus war – für den befreundeten englischen Oberrabbiner, als die neugebaute Synagoge in Londonm eingeweiht wurde. Die meisten Chanukkalieder sind aber Kinderlieder, weil es ein Fest für die Kinder ist, sagt Linde Weiland, die Leiterin der Jüdischen Gemeinde Fulda:

(„Jeden Tag...Ostern machen mit Ihren Kindern“)

Zum Lichterfest essen Juden traditionell Lantjes, das sind Kartoffelpuffer. Und:

(„Krapfen wie an Silvester..in einem Krapfen ist ein cent drin...“)

Nach dem Essen spielen dann alle mit einem Würfel, genannt Treidel oder Trendel: mit hebräischen Buchstaben dadrauf – die Kinder würfeln um Nüsse, die Erwachsenen um Geld. Chanukka ist eigentlich kein Fest für die Gemeinde, sagt Linde Weiland:

(„Es ist eigentlich kein...Chanukka acht Tage lang...gezwungen zu spielen“)

Natürlich feiern die Juden nicht die Geburt Christi wie die Christen an Weihnachten – sie haben eigentlich auch keinen Weihnachtsbaum – aber viele Juden in Deutschland sind mit Christen verheiratet. Gabriele Fachenauer:

 („Dann gibt es eben Kompromisse... einen Weihnachtsbaum“)

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© 2005 Christoph Käppeler

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