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6. April 2005 2

In der Fuldaer Kindertagesstätte “Die Hobbits” wird seit einem Jahr erfolgreich mit dem Projekt “Faustlos” gegen Gewalt unter den Kindern gearbeitet.

„Faustlos“ heißt das Projekt, mit dem kleine Kinder in Kindergarten und Grundschule lernen sollen, nicht mehr gewalttätig zu werden und andere Kinder zu schlagen; und stattdessen sich gefühlvoller und sozialer zu verhalten. Erarbeitet wurde es vom Heidelberger Präventionszentrum. In Stadt und Landkreis Fulda zum Beispiel gibt es „Faustlos“ schon an fast 20 Kindergärten und fast 40 Grundschulen. Unterstützt vom Präventionsrat der Stadt Fulda, dem Verein „SMOG“ - „Schule machen ohne Gewalt“ und vielen anderen. Die Kindergärten werden bei „Faustlos“ durch die „Stiftung deutsches Hilfswerk“ unterstützt. Viele Erzieherinnen haben sich schon entsprechend fortgebildet; und ihre Kindergärten haben einen „Faustlos“-Koffer mit Lernmaterial für etwa 500 Euro bekommen.

Christoph Käppeler hat eine Kindertagesstätte in Fulda besucht, die erst seit einem Jahr, aber bereits erfolgreich mit „Faustlos“ arbeitet:

 

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 1 Vita am 6. April 2005

Beitrag als mp3-Datei

 (“Alle Mann, der Fuß ist dran, und „Alle meine Entchen... Alle singen“)

So locker, mit einem Lied, fängt eine „Faustlos“-Stunde an, in der Kindertagesstätte „Die Hobbits“. Und dann, so die sechsjährige Alyssa:

(„Zuerst wenn wir in Faustlos kommen, setzten wir uns alle hin, dann kommen zuerst die Schnecke und der Wilde Willy.“)

Die „ruhige Schneck“ und der „Wilde Willy“, ein Hund – das sind zwei Fingerpuppen. Erzieherin Julia Nelles holt sie aus dem „Faustlos“-Koffer Die Kinder lernen damit, Ungeduld, Ärger und Wut zu beherrschen:

(„Der Willy kann es nicht abwarten...kommt die Schnecke wieder langsam raus...“)

Und dann gibt es großformatige Fotos in dem Koffer, die die Erzieherinnen den Kindern zeigen:

(„das eine Kind möchte mit dem anderen spielen... kommen schnell“)

So lernen die Kinder soziales Verhalten statt gleich loszuschlagen:

(„Das ist der Mehmet... dann sagt Franzi: Ja!“)

Drei Kinder, zwei Schaufeln: Die fünf- oder sechsjährigen müssen selber Lösungen finden, ohne dass es Streit und Haue gibt: Entweder gehen die Schippen reihum, oder zwei Kinder teilen eine Schaufel, oder eines gräbt mit den Händen. Und wenn es dann im Alltag mal wieder Streit gibt?

 (“Im Alltagsgeschehen werden die Kinder auch immer mal wieder an „Faustlos“ erinnert....”)

Die Kindertagesstätte „Die Hobbits“ hat einen Ausländeranteil bis zu 75 Prozent. Hier in dem sozialen Brennpunkt im Fuldaer Osten gibt es kaum Grünflächen, wenig Möglichkeiten, draußen zu spielen. Viele hocken zu Hause vor dem Fernseher oder der Playstation. Deshalb waren viele Kinder aggressiv und prügelten sich; redeten kaum miteinander, bestätigt die 5jährige Renan:

(“Manche Kinder hauen und beissen und schubsen”)

Das „Faustlos-Projekt“ hat das verändert, meint Julia Nelles:

 (“Ich habe die Feststellung...miteinander besser zu kommunizieren“)

Da bedauert es Ened richtig:

(“Noch fünfmal „Faustlos“, und dann ist das zu Ende, „Faustlos“)

Aber: An der benachbarten Cuno-Raabe-Schule, wo die Kinder dann hingehen werden, gibt es auch das Projekt „Faustlos”

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© 2005 Christoph Käppeler

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