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Fuldaer Kräppel und fetter US-Schinken

1. April 2005 2

Heute vor 60 Jahren erreichte die US-Armee die Stadt Fulda - damit war hier der 2. Weltkrieg zu Ende.

60 Jahre Kriegsende. Ende März, Anfang April rückten die US-Truppen in Hessen immer weiter nach Osten vor. General Georg S. Pattons Truppen kamen durch den Taunus und den Vogelsberg. Kurz vor Ostern 1945, das auf den 1. April fiel, hatten sie Fulda erreicht. Schon Karsamstag erreichten sie die Vororte der Stadt. Christoph Käppeler blickt 60 Jahre zurück.

Beitrag von Christoph Käppeler in hr 4 am 1. April 2005

Beitrag als mp3-Datei

Maria Mahr war 1945 12 Jahre alt. Sie wohnte in der Königstraße in Fulda.

 (“Eines Nachts...auf dem Rückzug...”)

Vom Vogelsberg aus beschossen die Amerikaner die Stadt mit Geschützen Tiefflieger überflogen die Stadt, erinnert sich die damals 17jährige Anni Busch:

(“Die flogen ziemlich tief, und die haben auch geschossen.”)

Am Karfreitag war Maria Mahr im Luftschutzkeller – als sie gerade ein Fenster aufmachen sollte, wegen der schlechten Luft:

 („In dem Moment...die Brücken gesprengt.“)

Seit dem frühen Karsamstagmorgen beschossen die Amerikaner mit schwerer Artillerie die Stadt. Fulda-Horas wurde erobert, dann der Frauenberg.

Nur wenige Fuldaer trauten sich in den Fuldaer Dom – dort wurde in der Bonifatiusgruft ein Gottesdienst gefeiert.

Der deutsche Gefechtsstand war in der Hauptwache nahe dem Fuldaer Dom. Bürger setzten sich beim Kommandanten Generalmajor Hoffmann dafür ein, die Stadt kampflos zu übergeben. Theo Heurich war 16 Jahre alt; er war mit seinen Eltern in einem Bunker im Stadtteil Neuenberg:

(„Am Ostersonntag...kamen ins Gespräch“)

Während des Ostersonntags drangen immer mehr Amerikaner in Richtung Innenstadt vor. Aber erst am Ostermontag morgen erschienen die ersten Amerikaner vor der Hauptwache - und die deutschen Offiziere ergaben sich.

Anni Busch:

(„In den Straßen,  was suchen die da“)

Maria Mahr – sie heißt heute Schwester M. Edelgard Mahr und ist Nonne bei den Maria Ward-Schwestern:

(„Beim Mutterhaus...dran befestigt“)

Theo Heurich erinnert sich:

Familie am Neuenberg... den fetten Schinken.

Am städtischen Friedhof lagen noch Wehrmachtstruppen, eine ungarische Einheit auf dem Gelände der Gummiwerke Fulda. Oberbürgermeister Danzebrink schaffte es sie dazu zu bewegen, die Stadt zu verlassen – denn sonst, so hatte ein amerikanischer Offizier ihm gedroht, hätten sie Fulda wieder verlassen und doch noch bombardiert.

 

Bei Theo Heurichs Eltern und in vielen Häusern wurden Amerikaner einquartiert – etwa zwei Wochen lang – dann zogen sie weiter – der Vormarsch ging Richtung Thüringen. Später dann wurden die Amerikaner dauerhaft in Fulda stationiert. Bis 1994 standen sie dort – um das sogenannte Fulda-Gap zu beschützen – falls dort die Warschauer-Pakt-Truppen durchgebrochen wären – was sie niemals haben... Theo Heurichs Tochter übrigens hat später einen Amerikaner geheiratet und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New Orleans.

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© 2005 Christoph Käppeler

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