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10. September 2004

Am 11. und 12. September 1944 wurde die Stadt Fulda erstmals Ziel von Bombenangriffen der Allierten. An zwei Tagen starben damals über 1600 Menschen.

Morgen vor 60 Jahren – am 11. September 1944 – bekam die Stadt Fulda erstmals die ganze Härte des schon seit 5 Jahren tobenden 2. Weltkrieges zu spüren. Bis dahin war die kleine Stadt mit damals 34.000 Einwohnern von Bombenangriffen fast verschont geblieben. Das änderte sich mit diesem Tag – dem gleich am nächsten ein genauso furchtbarer Angriff folgte, ein weiterer nach Weihnachten – und am Ende stand Fulda als eine der Städte in Deutschland da, die – im Verhältnis zur Bevölkerungszahl – mit die höchsten Totenzahlen hinnehmen musste. Morgen um 12 Uhr 30 gibt es am damals zerstörten Fuldaer Gemüsemarkt eine Gedenkfeier zur Erinnerung an diesen ersten großen Angriff auf die Stadt.

Beitrag von Christoph Käppeler in “hr4 Nordosthessen” um 12 Uhr 05 am 10. September 2004

Beitrag als mp3-Datei

Der Lehrling Erwin Witzel und der Schüler Waldemar Herbig hatten sich vor den Bomben mit etwa 1000 anderen in den Keller des Fuldaer Stadtschlosses geflüchtet.

(„Auf einmal tat es Schläge...Volltreffer gekriegt“)

(“Staub, Geschrei konnte kaum noch atmen„...Sauerstoff einzuatmen.“)

Sie überlebten – 23 Schüler des Domgymnasiums dagegen wurden mit ihrem Direktor im Keller ihrer Schule getötet. Rotkreuzschwester Anni Koch eilte nach dem Angriff von der Rettungsstelle zurück zum nahen Gemüsemarkt, wo sie wohnte:

(„Und wollte über den großen Schutthaufen...hier lebt keiner mehr“)

In dem Schutthaufen fand sie aber ihren Vater, der sie suchte; auch ihre Mutter hatte überlebt. Domküster Joseph Schrimpf, vor einigen Jahren gestorben, erlebte die Bomben auf den Fuldaer Dom, der dabei beschädigt wurde. Im Priesterseminar nebenan, damals ein Lazarett, sah er schreckliches:

(„Da waren die russische Frauen aus der Wachswarenfabrik Rübsam...einem Raum auf Strohsäcken... wimmerten“)

Am nächsten Tag kamen die Flieger wieder. In Panik flohen hunderte von Menschen über die Fulda zum kleinen Dörfchen Pröbel. Günter Sagan hat ein Buch über den Luftkrieg im Raum Fulda geschrieben:

(„Und in diese Menschenmasse hinein...umkamen“)

Gerda Helwig überlebte am Pröbel den Angriff in einem Unterstand. Als sie herauskam: ein Horrorszenario:

( „Wo ich zum Haus bin...für ein zehnjähriges Mädchen kein tolles Erlebnis“)

Über 1600 Menschen, besagen neueste Zahlen, starben in Fulda durch den Bombenkrieg. Günther Sagan:

(“...prozentual mehr Verluste als Köln, Hamburg oder Frankfurt“)

Die Angriffe auf Fulda waren keine Terrorangriffe mit Brandbomben, wie zum Beispiel der auf Kassel. Aber sie brachten Schrecken in das bis dahin trotz Krieges relativ beschauliche Fulda - Anni Koch:

(„Es war alles anders...Jetzt kam die Angst, es wurde ernster.“)

Am 29. Januar 2002 wurde an der Baustelle für die Tiefgarage am Heertor in Fulda eine Fliegerbombe gefunden, die beim dem Angriff am 11. September 1944 abgeworfen worden und nicht explodiert war.

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© 2004 Christoph Käppeler

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