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Schwarzes Gold aus Fulda

23. März 2004

Seit fünf Jahren werden in Fulda Störe gezüchtet und deren Eier als Kaviar geerntet.

Als „schwarzes Gold“ wird der Kaviar oft bezeichnet. Tatsächlich sind die Eier des Störes eine der teuersten Delikatessen, die sich nicht jeder, jedenfalls nicht ständig, leisten kann. Bis vor einigen Jahren brachten die schwarzen Fischeier der Sowjetunion wertvolle harte Devisen. Denn der Stör findet sich vor allem im Kaspischen Meer, und im Iran. Weil man aber damit so viel Geld verdienen kann, wurden mehr und mehr von den Fischen gefangen, bis schließlich kaum mehr welche in freier Wildbahn vorkamen. Seit 1998 steht der Stör unter Artenschutz. Seit 5 Jahren aber wird Kaviar auch in Fulda gewonnen: Dort werden in einer Halle mit geschlossenem Wasserkreislauf die Störe gezüchtet, die dann das „schwarze Gold“ liefern. Christoph Käppeler war bei der Kaviar-Produktion dabei.

Beitrag von Christoph Käppeler im “hr1-Unterwegs in Hessen” am 23. März  2004

Beitrag als mp3-Datei

Eine riesige Halle im Industriegebiet Fulda-West. In großen Becken, 1 Meter 80 tief, schwimmen die Störe. Hier werden sie von klein auf gezüchtet.

Detlef Dücker, Geschäftsführer der Firma Caviar Creators, die den Kaviar vermarktet:

 („Die Männchen werden produzieren. „)

Ein Mitarbeiter fängt einen Stör mit einem Casher aus dem Wasser. Der Fisch bekommt einen Stromschlag. Dann schlägt er dem Stör mit einem Stock auf den Kopf – im Eimer kommt der Fisch in den Schlachtraum.

Arbi Pat schleift die Schlachtmesser. Er kommt aus dem Nordiran, kennt von dort den Störfang und findet die Störzucht besser:

 („ich persönlich sehe keine Zukunft für die Kaviarfischer“)

Tierarzt Dr. Peter Steinbach sticht dem Stör ins Herz, dann in die Kiemen.

Jetzt schneidet er dem Fisch längs den Bauch auf – und da ist es: Das schwarze Gold – der Kaviar – vom Kopf bis zum Schwanz ist der Stör voll mit den schwarzen Fischeiern – auf jeder Seite, an beiden Eierstöcken.

(etwa bei 900 bis 1000 Gramm...)

1000 Gramm Kaviar alleine aus einem Fisch: Das lohnt sich Deltelf Dücker:

(„Zur Zeit verkaufen wir den Kaviar zu etwa 900 Euro...1000 €“

Der Kaviar wird durch Siebe gedrückt, gesalzen, in Dosen verpackt und in einen Kühlraum mit minus 17 Grad gebracht. Kaviar von wildgefangenen Stören aus dem Iran oder Russland ist viel teurer – aber nicht besser, meint Detlef Dücker:

(„Wenn ein Tanker Öl ablässt...

Anfangs war das besondere an der Kaviargewinnung in Fulda, dass das Störweibchen nur betäubt, dann sein Bauch aufgeschnitten, der Kaviar entnommen wurde und dann wieder lebend ins Wasser kam.

(„Das war der sogenannte „Kaiserschnitt... Menge an Kaviar“)

Zweieinhalb Tonnen schwarzer Fischeier will Caviar Creators in diesem Jahr verkaufen. Auf der diesjährigen ANUGA in Köln sei der Kaviar aus Fulda gut angekommen, so Detlef Dücker. Demnächst will die Firma, die bisher in Fulda die Produktionsanlagen von der Firma Descietra gemietet hat, in Demin in Mecklenburg-Vorpommern eine noch größere Anlage bauen. Denn: Mit dem schwarzen Gold lässt sich nach wie vor viel Geld verdienen. Und die High Society braucht - trotz Artenschutzes für den in der Natur dezimierten russischen Stör - nicht um ihre teuren Schleckereien zu bangen.

 

11. August 2000. Fischfarmen - Alternative für Hessens Landwirte? Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel besuchte United Food in Fulda.

20. April 1999. Kaviar aus Fulda. In einer Fischfarm in Fulda werden Süßwasserfische aller Art gezüchtet - die Firma geht bald an die Börse.

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© 2004 Christoph Käppeler

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