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Ein hoch in den Himmel ragender gelber Kran hob kurz nach 15 Uhr die Statue an. Sie war an roten Gurten festgemacht – einige Matrazen waren mit befestigt, um den heiligen Bonifatius vor Stößen zu schützen. Helfer mit Seilen sorgten dafür, das er wieder an genau der alten Stelle zu Stehen kam. Applaus von den Schaulustigen:
(“Das ist hervorragend...der gehört zu Fulda!”)
Am 5. Juni ist Bonifatiusfest – und im nächsten Jahr ist es 1250 Jahre her, dass der Heilige von heidnischen Friesen erschlagen wurde. 70.000 Euro hat die Restaurierung gekostet. Weniger, als ursprünglich geplant, so Restaurator Bernhard Krönung:
(“Es ist einfach so gewesen...nicht gemacht hätte”)
Aber: Es hätte schlimmer kommen können. Nachdem es vor anderthalb Jahren abgebaut worden war, war das Denkmal gründlich von innen untersucht worden. Eine Restaurierungsfirma erhielt den Zuschlag:
(„Erster Schwerpunkt...weiter neigen kann“)
Von außen wurde nur die schwarze Kruste entfernt, so dass man nur noch die braune Bronze darunter sieht. Die grünen Stellen können bleiben - das ist die normale Alterung. Darüber kam jetzt eine Wachsschicht.
(„Der Wachs sorgt dafür...net wieder runterholen“)
So lange aber wie das Wort des Herrn „Verbum domini manet in aeternum“ steht auf dem Steinsockel, „Das Wort des Herrn währt in alle Ewigkeit“ - wird die Statue nicht halten – aber: Werner Kirchhoff, Leiter des Kulturamtes der Stadt Fulda, ist zufrieden:
(“Das Monument hat innerhalb des Stadtbilds...aufgearbeitet werden wird”)
Jetzt steht er wieder auf seinem hohem Sandsteinpostament, das fünf Meter dreißig hohe Standbild des Apostels der Deutschen im faltigen Mantel, in der Rechten das hocherhobene Kreuz, in der Linken die offene Bibel. Fast fertig ist er; morgen wird er der Öffentlichkeit übergeben. Werner Kirchhoff:
(“Die Wachsung muss an einigen Stellen...bis morgen ist alles vollendet!”)
21. November 2001. “Edleres Metall zerstört weniger edles..” Das Bonifatiusdenkmal ist für knapp zwei Jahre zur Generalüberholung verschwunden.
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© 2003 Christoph Käppeler