Home
2003
31. Dezember 2003
Smarter Ü-Wagen
9. Dezember 2003
26. November 2003
18. November 2003
17. November 2003
11. November 2003
9. November 2003
7. November 2003
6. November 2003
5. November 2003
4. November 2003
3. November 2003 2
3. November 2003
3. November 2003
31. Oktober 2003
30. Oktober 2003
8. Oktober 2003
27. Mai 2003
27. Mai 2003 2
27. Mai 2003 3
26. Mai 2003
23. Mai 2003
22. Mai 2003
20. Mai 2003
14. Mai 2003
9. Mai 2003
8. Mai 2003
30. April 2003
30. April 2003 2
28. April 2003
25. April 2003
17. April 2003
8. April 2003
3. April 2003
1. April 2003
3. März 2003
11. Februar 2003
9. Januar 2003
BuiltByNOF
Fulda ist keine Sonderwelt

14. Mai 2003

IG B.A.U. Mittelhessen klagt Reinigungsunternehmen an, bei 400-€-Minijobs die Pauschalsteuer unzulässig auf die Arbeitnehmer abzuwälzen.

Seit dem 1. April dieses Jahres gibt es die sogenannten „Mini-Jobs“. Bis zu 400 Euro im Monat darf jetzt jede und jeder in einem Zweitjob dazuverdienen. Diese 400 Euro bekommt man auch ohne Abzüge ausbezahlt. Denn der Arbeitgeber bezahlt voll und ganz die 23 Prozent Abzüge für Renten- und Krankenversicherung, dazu 2 Prozent Pauschalsteuer. Das alles regelt die Minijob-Zentrale der Bundesknappschaft in Cottbus. Eine schöne, einfache Regelung, viel einfacher als die komplizierten 325-Euro-Jobs, die es vorher gab. Aber: Jetzt gibt es Verunsicherung um die Pauschalsteuer. Die Gewerkschaft Bauen Agrar Umwelt IG B.A.U. in Fulda wirft einigen Arbeitgebern „Abzocke“ vor.

Beitrag von Christoph Käppeler im “hr4-Osthessen- Journal” am 14. Mai 2003

Beitrag als mp3-Datei

Ein typischer Minijob-Beruf: Putzfrau. Zwei Fuldaer Reinigungsfirmen wollen ihren Minijob-Beschäftigten aber nicht den vollen Lohn auszahlen. Der “Universal-Reinigungsdienst” in Fulda legt seinen geringfügig Beschäftigten eine Erklärung zum Unterschreiben vor: Entweder sind sie bereit, die 2 Prozent Pauschalsteuer selber zu bezahlen, oder sie müssen ihre Lohnsteuerkarte abgeben, und ihnen wird je nach Klasse der Lohn abgezogen. Bei der Firma Leutke bekamen die Mitarbeiter schlichtweg mitgeteilt, dass die Firma die Pauschalsteuer aus „Kostengründen“ nicht mitvollzieht. „Abzocke“ sagt Ralf Helwerth, Bezirkssekretär der Gewerkschaft Bauen Agrar Umwelt B.A.U. in Alsfeld:

(“Leutke ist ja ganz dreist...Steuerklasse 6...50 Prozent ihes Lohnes”)

Die sie erst am Jahresende wiederbekämen – zu spät für viele Familien, die dringend auf den Zuverdienst der Frau angewiesen sind. Lothar Wassmann, Lohn- und Finanzbuchhalter bei Leutke:

(„Ich mache der Gewerkschaft keinen Vorwurf....Steuer abzuwälzen“)

Bei Leutke arbeiten 400 von 700 Mitarbeitern in Minijobs. Ralf Helwerth von der Gewerkschaft:

(“Minijobs kommt nicht von der Gewerkschaft...jetzt beschweren sie sich...”)

Detlef Stange, der Geschäftsführer der hessischen Innung des Gebäudereinigerhandwerks, sagt, dass im Rhein-Main-Gebiet mehr als 50 Prozent der Reinigungsbetriebe die 2 Prozent Steuer auf ihre Mitarbeiter abwälzen – denn dort sei der Preiskampf so „mörderisch“. Ab 1. Juli gibt es im Gebäudereinigerhandwerk 3 Prozent mehr Lohn. Lothar Wassmann von der Firma Leutke:

(„Die müssen wir auch über die Kunden....auch wieder herauszuholen“)

Die Minijob-Zentrale der Bundesknappschaft bestätigt, dass die Firmen legal handeln: Zwar muss der Arbeitgeber die Pauschalsteuer an die Minijobzentrale überweisen. Aber das Gesetz erlaubt es ihm, sie den Arbeitnehmern wieder abzuziehen. Dazu braucht er nicht einmal das Einverständnis des Beschäftigten. Anders ist es mit den 23 Prozent für Renten- und Krankenversicherung – die MUSS der Arbeitgeber bezahlen – wälzte er sie ab, verstieße er gegen das Gesetz.

zurück zur Homepage



© 2003 Christoph Käppeler

[Home] [2007] [2006] [2005] [2004] [2003] [2002] [2001] [2000] [1999] [1998] [1997] [1995] [Fuldaer Foaset] [Rhöner Mundart] [Juden in Fulda]