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Es ist wahr: Es gibt ältere Bistümer als das Bistum Fulda. Aber: Das Kloster Fulda, begründet von Bonifatius, ist wiederum älter als die meisten deutschen Bistümer rechts des Rheins. Daß es hier kein Bistum gab, obwohl hier mit Bonifatius oder Hrabanus Maurus die bedeutendsten Köpfe der damaligen Kirche wirkten, hat damit zu tun, daß die Abtei Fulda seit dem Jahr 751 keinem Ortsbischof unterstand, sondern unmittelbar dem Papst in Rom. Der Fuldaer Abt war mächtiger als manch ein Bischof im Deutschen Reich. Trotzdem: alles, was rechts von Fliede und Fulda lag, gehörte zum Bistum Würzburg, alles links davon zum Bistum Mainz.
Lange, lange bemühten sich die Fuldaer Äbte, auch die bischöflichen Rechte für das Hochstift zu bekommen. 1752 war es schließlich so weit. Papst Benedikt der vierzehnte erhob die Fürstabtei Fulda zum Bistum. Erster Fürstbischof wurde Amand von Buseck. Fuldas Bischof Heinz-Josef Algermissen meint:
(„1752 war ein spannendes Jahr...Aufklärung“)
Aber: Fuldas Bischof meint, daß das historische Datum eigentlich relativ unwichtig ist – denn die Bistumserhebung schrieb eigentlich nur fest, was schon lange praktiziert wurde – so war der Fürstabt zum Beispiel auch schon vorher ein Weihbischof gewesen. Wichtiger findet Bischof Algermissen deshalb, mit dem Rückblick auf 250 Jahre sich auf große, bevorstehende Veränderungen in der nahen Zukunft einzustellen – denn sowohl die Zahl der Gläubigen als auch die Priester geht zurück:
(„Umbaumaßnahmen so groß wie in den letzten 250 Jahren nicht mehr...“)
Denn das Bistum Fulda sei das einzige unter den deutschen Bistümern, das bisher seine Pfarreien nicht umstrukturiert habe. Fulda sei aber keine „Sonderwelt“ – auch hier gibt es einen dramatischen Rückgang der Anzahl der Priester.
(„Konkret heißt das.....
Er wolle sich sich kein Urteil darüber erlauben, was in den letzten Jahren geschehen sei – schließlich habe es hier in Fulda immer noch mehr Priester gegeben als anderswo - daß Bischof Algermissen aber jetzt so plötzlichen und dringenden Handlungsbedarf sieht, bedeutet ja, daß in den Vorjahren nicht rechtszeitig Sorge getragen wurde – und das kann man als unausgesprochene Kritik an seinem Vorgänger Johannes Dyba verstehen.
Jedenfalls wird der Bischof seine Pläne am ersten Fastensonntag in einem Hirtenwort vorstellen.
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© 2002 Christoph Käppeler