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2. März 2001

Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch brennen im Fuldaer Land die Hutzelfeuer

Seit vorgestern, Aschermittwoch, haben wir die Fastenzeit. 40 Tage lang soll man da nach altem christlichem Brauch bescheiden leben, wenig essen, seine Sünden büssen. Allerdings ist im Fuldaer Land und der Rhön gleich am ersten Sonntag wieder ein Ereignis, bei dem schon wieder mehr oder weniger gefeiert wird: Überall, in jedem Dorf mindestens eines, brennen die Hutzelfeuer. Ein alter Brauch, der in vorchristliche Zeiten zurückreicht. Der kalte Winter soll mit dem Feuer ausgetrieben werden. Weil die Obrigkeit bei diesem typischen Rhöner Fest Ausschweifungen befürchtete, waren die Hutzelfeuer sogar im vorvorigen Jahrhundert – bis 1919 sogar verboten.

Beitrag von Christoph Käppeler im “hr4-Osthessen-Journal” am 2. März 2001

Beitrag als mp3-Datei

 („Singe...hon Dich gern...“)

Es gibt eigene Lieder, die man am frisch entzündeten Hutzelfeuer singt. Jürgen Reinhard, Vorsitzender des Rhönklub-Zweigvereins Fulda, rezitiert eines von Wilhelm Hauck:

(„Bann die Foasät eß begroawe, On de Giege lenn em Koaste, Gitt´s no Kräppel (dos kai schroawe), Om erschte Sonntig in der Foaste.”)

„Wenn die Fastnacht begraben ist, und die Geigen im Kasten liegen, (also keine Musik mehr gespielt werden darf), gibt es Kräppel am 1. Sonntag in der Fastenzeit“

(das frisch angezündete Hutzelfeuer prasselt)

5 bis 6 Meter hoch oder noch höher lodern die Feuer aus Reisig und Holzwolle. 300 Hutzelfeuer werden es am Sonntag wieder im ganzen Fuldaer Land sein.

In Dipperz organisiert die Jugendabteilung der Sportgemeinschaft Dipperz das Feuer. Jugendleiter Manfred Schleicher:

(“Wir waren letzten...schichten das dann auf”)

Ursprünglich wurde das Hutzelfeuer nur in katholischen Gemeinden entzündet. Der Fuldaer Heimatgeschichtsforscher Gottfried Rehm:

(„aber seit dem 19. Jahrhundert...der kommenden Sonne“)

Der Hutzelsonntag ist der erste Sonntag in der Fastenzeit:

(„Da war noch einmal etwas erlaubt...sehr sehr streng...sehr süß“)

Abends nach dem Hutzelfeuer zog die Hutzeljugend dann noch durch das Dorf und bekam Äpfel, Kräppel, Hutzeln, auch Wurst und Fleisch, und natürlich etwas flüssiges. Hutzelfeuer waren – wie auch Tanzveranstaltungen oder andere Vergnügen – bis 1919 verboten. Gottfried Rehm:

 (“Man gab an, aus sittlichen Gründen...wollte man da eingreifen“)

Als 1919 4000 alte preußische Polizeiverordnungen aufgehoben wurden, fiel auch das Hutzelfeuerverbot im Rhöner Land.

Alte Autoreifen sind im Hutzelfeuer verboten, und auch zum Schutz der Kleintiere müssen die Jugendlichen der SG Dipperz vor Sonntag noch aktiv werden:

(„Es wird...verbrennen können“

Literatur: “Huizelsonntig” in: Wilhelm Hauck: “Huizelfeuerfunken - Heiteres und Nachdenkliches aus Fulda und dem Fuldaer Land”, Verlag Dr. Joachim Hohmann, Rhön Verlag Hünfeld o.J.)

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© 2001 Christoph Käppeler

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