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Erfahrungen mit Ökumene hatte der neue Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen schon in Bielefeld gesammelt – einer Stadt, in der der bis auf eine kleine katholische Minderheit überwiegend Protestanten leben. Das Bistum Fulda und die evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck erstrecken sich größtenteils über das gleiche Gebiet. Der Pressesprecher der evangelischen Landeskirche in Kassel, Pfarrer Karl Waldeck, begrüßt deshalb Algermissens Ernennung:
(“Wir freuen uns darauf, ihn...ihn schon herzlich eingeladen”)
Der Bischof der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, selbst, ist heute in Belfast in Nordirland.
Die Reaktionen der Menschen in Fulda sind eher abwartend:
(“Ich kenne ihn vom Lesen ein bißchen...der Algermissen” )
Wie berichtet, waren ja viele Katholiken im Bistum Fulda enttäuscht darüber, daß Weihbischof Ludwig Schick nicht gewählt wurde. Auch Fuldas Oberbürgermeister Alois Rhiel schrieb in seine Glückwünsche heute eine unverhohlene Kritik – Zitat:
“Als in der Kirche beheimateter katholischer Christ bleibt mir neben der Freude über das Ende der Sedisvakanz dennoch eine Frage an die Herren des Fuldaer Domkapitels: Welche Motive waren für sie maßgeblich, um den hochkarätigen Theologen und bei den Gläubigen so beliebten Seelsorger Weihbischof Ludwig Schick als neuen Bischof zu verhindern? Eine ehrliche Antwort auf diese Frage könnte sehr viele unschöne Spekulationen ausräumen und damit unserem neuen Bischof den Start erleichtern”
Immerhin gratulierte Ludwig Schick heute Algermissen aus Würzburg. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, schrieb in seinem Glückwunschbrief, Algermissen habe besondere Erfahrung in der Ökumene und in der Diaspora. Auch Tobias Angert aus Hanau, der Vorsitzende des Katholikenrates, freut sich über den neuen Bischof:
(“Wir haben ja schon im letzten Jahr...unser Wunschkandidat”)
Und auch der „Fuldaer Kreis für eine Offene Kirche“, der in der Vergangenheit sich oft kritisch mit den Positionen von Erzbischof Dyba auseinandersetzte, sieht die Wahl von Heinz Josef Algermissen positiv, obwohl auch er als konservativ gilt. Alfons Gerhard, Pfarrer in Bad Hersfeld und Sprecher des „Fuldaer Kreises“:
(“Es sind eigentlich zwei Punkte...hinhört und der zusammenführt”)
Mit dem weniger aggressiven und provokativen neuen Bischof wird das Bistum Fulda wohl, anders als unter Johannes Dyba, in Zukunft weniger in den überregionalen Schlagzeilen erscheinen.
20. Juni 2001. “Auf Augenhöhe mit den Menschen bleiben”. Die Bistumsglocken begrüßten Fuldas neuen Oberhirten Algermissen.
20. Juni 2001. Algermissen statt Schick. Nach elf Monaten Wartezeit: Fulda hat einen neuen Bischof.
19. Juni 2001. “Die berühmteste Fuldaer Trachtengruppe...” Bad Hersfelder Pfarrer kritisiert das Fuldaer Domkapitel, weil es nicht Weihbischof Ludwig Schick zu Johannes Dybas Nachfolger gewählt hat.
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© 2001 Christoph Käppeler