Home
2001
7. Dezember 2001
30. November 2001
21. November 2001
19. November 2001
12. November 2001
5. November 2001
28. September 2001 2
28. September 2001
27. September 2001
26. September 2001 2
26. September 2001
25. September 2001
24. September 2001 2
24. September 2001
23. September 2001
21. September 2001
20. September 2001
29. August 2001
28. August 2001 2
28. August 2001
24. August 2001
23. August 2001
22. August 2001
31. Juli 2001
25. Juli 2001
18. Juli 2001
6. Juli 2001
3. Juli 2001
26. Juni 2001
21. Juni 2001
20 Juni 2001 3
20. Juni 2001 2
20. Juni 2001 1
19. Juni 2001
19. Juni 2001 2
23. März 2001
22. März 2001
21. März 2001
20. März 2001
2. März 2001
27 .Februar 2001
26. Februar 2001
23. Februar 2001
22. Februar 2001
20. Februar 2001
20. Februar 2001 2
7. Februar 2001
29. Januar 2001
26. Januar 2001
22. Januar 2001
17. Januar 2001
15. Januar 2001
BuiltByNOF
Panikreaktion oder Patienteninteresse?

25. Juli 2001

Das Städtische Klinikum kündigte Oberarzt in der Probezeit,der Hepatitis-B-Viren im Blut hat, von denen aber keine Ansteckungsgefahr ausgeht.

Am Göttinger Klinikum gab es vor kurzem einen Skandal: Ein Herzchirurg hatte über Jahrzehnte tausende von Patienten, darunter auch Kinder, operiert, obwohl er Hepatitis B hatte, die hochansteckend ist. Einen vergleichbaren Fall gab es auch in Hannover. Nun gibt es ebenfalls einen Fall eines Chirurgen am Fuldaer Klinikum: Er hat eine geringe Anzahl von Hepatitis-Viren im Körper, die nach Aussagen der Fachleute nicht ansteckend sind. Dennoch aber hat das Klinikum dem Oberarzt, der noch in der Probezeit ist, gekündigt.

Beitrag von Christoph Käppeler in “hr1-Unterwegs in Hessen” am 25. Juli 2001

Beitrag als mp3-Datei

Am ersten Februar trat Dr. Klaus Resch seinen Dienst als Oberarzt am Fuldaer Klinikum an. Die neurochirurgische Klinik hatte eine turbulente Zeit hinter sich – der Direktor und sein leitender Oberarzt waren im vergangenen Jahr von der Stadt Fulda gekündigt worden.

Vier Wochen, nachdem er seine Arbeit aufgenommen hatte, wurde er von der Betriebsärztin des Klinikums untersucht. Er teilte ihr mit, daß er nach einer Leberentzündung als Student eine geringe Menge von Hepatitis-B-Viren im Körper habe:

(„Diese besondere Laborkonstelllation... unbedenklich eingestuft worden“)

Dennoch meldete die Betriebsärztin den Oberarzt dem Gesundheitsamt und der Klinikleitung. Er durfte daraufhin zunächst sechs Wochen lang nicht operieren. In der Zwischenzeit befaßte sich ein Gremium mit seinem Fall – das ist seit Anfang des Jahres gesetzlich so vorgeschrieben. Darin sitzen auch Vertreter der Klinik und des Gesundheitsamtes. Das Gremium entschied: Dr. Resch darf uneingeschränkt weiter operieren. Er muß sich nur einmal im Jahr untersuchen lassen und vorsichtshalber bestimmte Auflagen beachten: Zum Beispiel doppelte Sicherheitshandschuhe bei einer Operation. Auch der virologische Gutachter von der Uni Gießen hatte keine Bedenken. Dr. Resch:

(„Man hat entsprechend...auf den Tisch geknallt“)

Eigentlich muß das Klinikum Fulda  - wie jeder Arbeitgeber – keine Begründung nennen, wenn es einem Beschäftigten in der Probezeit kündigt.  Fuldas Bürgermeister und Krankenhausdezernent, Bernd Woide, CDU, leugnet aber nicht, daß die Kündigung mit den Viren zu tun hat – er meint,:

 („Daß Hepatitis B eine schwerwiegende Infektion ist...Uni Göttingen gezeigt hat“)

Die Klinik mußte deshalb zwischen den Patienten und dem Mitarbeiter abwiegen, meint der Bürgermeister. Der Fuldaer Arzt habe sich außerdem nicht richtig verhalten, kritisiert der Bürgermeister:

(„Daß es uns im Einstellungsverfahren...innerhalb der Klinik“)

Der Magistrat habe sich seine Entscheidung nicht leichtgemacht, meint der Bürgermeister – über anderthalb Stunden habe man im Magistrat mit Fachleuten darüber diskutiert.

 („Aber gleichwohl haben wir natürlich...Ruf einer Klinik aus“)

Oberarzt Dr. Resch dagegen wirft der Stadt vor, ihm aus politischen Gründen gekündigt zu haben:

(„Daß die Infektion...erklären sollte“)

Übermorgen treffen sich die Klinikleitung und der entlassene Arzt zu einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht in Fulda.

 

Kommentar zu diesem Beitrag von Christoph Käppeler in der hr-1-Sendung “Heute aktuell” am 25. Juli 2001

zurück zur Homepage



© 2001 Christoph Käppeler

[Home] [2007] [2006] [2005] [2004] [2003] [2002] [2001] [2000] [1999] [1998] [1997] [1995] [Fuldaer Foaset] [Rhöner Mundart] [Juden in Fulda]