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6. Juli 2001

30 Mark mehr Kindergeld - was das für eine Familie in der Rhön bedeutet.

Der Bundestag hat heute beschlossen, das Kindergeld für das erste und das zweite Kind um etwas mehr als 30 Mark pro Monat zu erhöhen. Damit hat die rot-grüne Bundesregierung nach Januar 1999 und Januar 2000 das Kindergeld zum drittenmal erhöht – von ursprünglich 220 auf jetzt 301,20, also 154 ?. Für das dritte Kind gibt es schon seit 1996 300 Mark, für das vierte und jedes weitere Kind 350 Mark. 30 Mark mehr im Monat für jedes Kind – was bringt das einer Familie mit zwei Kindern? Christoph Käppeler hat sich bei einer Familie aus dem Landkreis Fulda informiert:

Beitrag von Christoph Käppeler im “hr4-Osthessen-Journal” am 6. Juli 2001

Beitrag als mp3-Datei

 („Soviel Geld....!“)

„Soviel Geld!“ meint die vierjährige Pauline zu 30 Mark mehr pro Monat.

Für sie und ihre zweijährige Schwester Lili bekommen ihre Eltern ab 2002 jetzt je 30 Mark Kindergeld mehr. Ihre Mutter Sabine Jennert:

(„Also die 60 Mark sind nicht allzuviel.....reissens nicht raus“)

Dreißig Mark mehr – dieses Geld ist für Kinder schnell wieder ausgegeben:

 („Wenn Du Kinder ... Schuhe...90 Mark...“)

Und: Paulines und Lilis Eltern leben mit ihnen zusammen, sind aber nicht verheiratet. Gosbert Orschel befürchtet, daß sie sich trotz Kindergelderhöhung schlechter stehen werden, weil ihnen der Haushaltsfreibetrag gestrichen werden wird – den das Bundesverfassungsgericht moniert hatte, weil damit Ehepaare benachteiligt würden.

 („Das würde für uns dann bedeuten: weniger im Beutel...“)

Aber: Letzten Endes ist es für die jungen Eltern nicht so wichtig, mehr Kindergeld zu bekommen, sondern daß die Politik insgesamt kinderfreundlicher wird:

 („Ganz wichtig wäre die Ganztagsbetreuung....kommen täte“)

Denn beide sind berufstätig, wollen die Kinder gemeinsam großziehen und suchen deshalb nach Teilzeitbeschäftigungen. Aber gerade für Männer gibt es sowas kaum. Und so ist es für die Eltern schwer, sich die Kinderbetreuung aufzuteilen:

 („Wenn ich nicht selbständig wäre...“)

Die Wirtschaft müßte flexibler und famlienfreundlicher werden, meinen die beiden Eltern aus der Rhön. Obwohl beide eigentlich für die Ökosteuer sind, macht sie sich im Portemonnaie bemerkbar, sagen sie, weil sie wegen der Selbständigkeit der Frau kaum Entlastungen bei der Rentenversicherung haben. Trotzdem: Auf Teufel komm raus mehr Geld wollen sie auch nicht vom Staat haben – Gosbert Orschel meint:

(„Daß der Staat sich nicht weiter verschuldet....anderen Töpfen“)

Paulines Schwester Lili würde sich jedenfalls gerne für ihre 30 Mark mehr Kindergeld etwas kaufen, was derzeit im Rhein verzweifelt gesucht wird:

 („Ein Krokodil!“)

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© 2001 Christoph Käppeler

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