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(„Hilfe...abgeschnitten!“)
Im Vertrauen – der häßliche Binder hat mich mal vor Jahren nicht besonders viel gekostet. Das kleine Grüppchen verrückter, kostümierter Frauen jagte heute früh gnadenlos die Fuldaer Männer – erstmal auf dem Universitätsplatz. Fadenscheinigste Ausreden kommen da vom starken Geschlecht: „Keine Zeit“,
(„Ich würde doch Schnürsenkel...Gürtelschnalle“)
Zur Not nehmen die Damen dann auch mit so was vorlieb, oder mit den Fransen eines Schals. Sweatshirts, Hemden ohne Krawatten...was ist mit den Männern los...?! Ein Mann mit Koffer geht Richtung Bahnhof – Panik im Gesicht:
(„Ich muß nach Marburg...alle weg von uns!“)
Es gibt aber auch aufgeschlossene Fuldaer Männer, die sich was abschneiden lassen:
(„Tolle Sache...Küsschen... ihren Spaß haben...“)
Jedenfalls ist das Krawattenabschneiden noch entwicklungsbedürftig, meint Elferratsfrau Marianne Link:
(„Weiberfastnacht ein wenig Notstandgebiet“)
Von Fuldas Männern kann frau Mitmachen verlangen, meinen die Elferratsfrauen:
(„Und wenn es noch so teuer ist...eilig, hier runterzukommen!“)
Der närrische Weiberpulk zieht in die Fuldaer Sparkasse – der Kassierer muß seine teure Seidenkrawatte aufgeben:
(„Ich hab ihn!..Schnippschnapp..toller Schlips!“)
Und dann: ins Fuldaer Stadtschloß.Oberbürgermeister und Bürgermeister sind angeblich nicht da. Die Nummer drei, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, hilft weiter:
(„Meine Damen: ein heißer Tip..im Baudezernat gibt es viele Männer“)
Die Stadtbaurätin selbst ist jetzt auf den Geschmack gekommen:
(„Ich hol mir jetzt die Schere..geh auch mal rum“)
Nur einen einzigen Krawattenträger im Stadtschloß können die Weiber noch erwischen – nach der Amputation meint er augenzwinkend:
(„Es war schon eine ausgemusterte“)
Heute abend im Bürgerhaus in Fulda-Haimbach feiern Fuldas verrückte Weiber ihre Weiberfastnacht. Und da wird bis in den Morgen hinein gefeiert. Mit dem morgendlichen Ergebnis ist Marianne Link nicht so zufrieden:
(„Es war eine klägliche Ausbeute...nächstes Jahr“)
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© 2001 Christoph Käppeler