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Vor dem barocken Fuldaer Dom steht eine große Bühne mit Schrägdach. Griechisch anmutende Säulen tragen es. Links und rechts davon sind riesige Videowände aufgebaut.
Musik
Perfekte Inszenierung, perfekter Aufbau. Stargeiger und Publikumsliebling André Rieu mit seiner Künstler-Löwenmähne macht sich beliebt:
(„Wir sind am Anfang...in Fulda natürlich!“)
Nur: Auf seine Frage: „Wer kommt aus Fulda?“ meldeten sich nur wenige. Dafür lernte er den Namen der Nachbargemeinde:
(„Wie heißt das? Petersberg?... Liegt das in Deutschland?)
Ab jetzt hatte André Rieu einen Narren an Petersberg gefressen und nahm den Namen öfter in den Mund als „Fulda“. André Rieu ist begnadeter Entertainer. Walzer, Volklieder, Operettenmelodien mixt er zu einem leicht konsumierbaren, unterhaltsamen Programm.
(Hawa Nagila)
„Hawa Nagila“ – „Laßt uns glücklich sein“ heißt das israelische Volkslied und paßt gut als Motto zu André Rieu. „La vie est belle“ – „das Leben ist schön“, heißt sein Programm.
55 bis 145 Mark kostete eine Eintrittskarte – der Rieu-Fan konnte allerdings noch viel mehr Geld loswerden: 330 Mark für ein André-Rieu-Service für zwei Personen etwa...
(„Am meisten verkauft...150 Mark“)
Selbstironisch erzählt Rieu, daß Zigeuner, wenn sie ein Kind bekommen, ihm sofort ein Goldstück in die Wiege legen – damit es reich wird:
(„Für den Fall, daß es mit dem reich werden...arm ist“)
Rieu – arm, aber glücklich....Trotz seiner Aufforderung tanzten nur wenig Paare zur „Schönen blauen Donau“ auf dem Domplatz:
Walzer „An der schönen blauen Donau“
Rund 4000 Menschen – meist eher nicht die allerjüngsten – füllten den Fuldaer Domplatz:
(„Gut – sehr gut...ich find’s erholsam“)
Zu Ravels „Bolero“ wurden schon einmal Kaskaden auf der Promemade vor der Michaelskirche abgefeuert – und am Ende gab es noch ein kleines Feuerwerk. Mehrere Zugaben spielte André Rieu – nach zweieinhalb Stunden war dann Schluß. Heute abend werden dann wohl viele Fuldaer ins Konzert gehen – nachdem gestern die Petersberger und Vachaer den holländischen Stargeiger genossen hatten.
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© 2001 Christoph Käppeler