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Wallenfang und Alhami beurlaubt - beide äußern sich

25. September 2000

Seit Mitte vorvergangener Woche bewegt der Skandal an der Neurochirurgischen Klinik am Städtischen Klinikum in Fulda die Gemüter: Gegen den Direktor der Neurochirurgie, Professor Thomas Wallenfang, gibt es schwere Beschuldigungen: Er soll Kunstfehler begangen haben, die zum Tod von Patienten geführt haben. In einem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft. In anderen Fällen hat es Gutachten gegeben. Außerdem soll Wallenfang Patienten unter Druck gesetzt haben, die sich nicht von ihm, sondern von seinem leitenden Oberarzt operieren lassen wollten. Am Freitag nun zog die Stadt Fulda eine erste Konsequenz: Sie beurlaubte sowohl den Klinikdirektor als auch seinen Leitenden Oberarzt. Mittlerweile hat Professor Wallenfang zu den Vorwürfen Stellung genommen:

Bericht von Christoph Käppeler in “Osthessen am Mittag” auf hr4 am 25. September 2000

Bericht als mp3-Datei

Am Freitag nachmittag erfuhren die beiden Betroffenen, der Leiter der Klinik für Neurochirurgie Professor Dr. Thomas Wallenfang und der Leitende Oberarzt Dr. Samir Al-Hami, daß sie vorläufig unfreiwilligen Urlaub haben. Michael Schwab, Sprecher der Stadt Fulda:

(„Nicht zuletzt durch die öffentliche Kritik...aufrechtzuerhalten“)

Von Patienten waren massive Vorwürfe gegen Professor Wallenfang wegen seines Verhaltens öffentlich geworden. Ein anonymes Flugblatt bezichtigte ihn der „operativen Unfähigkeit“; es seien mehrere Patienten gestorben, die nicht hätten sterben müssen. Auch die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt im Fall eines verstorbenen Patienten aufgrund einer anonymen Anzeige.

Professor Wallenfang zeigt Verständnis dafür, daß er und Dr. Alhami beurlaubt wurden – daß Ruhe am Klinikum einkehre, sei nur in seinem eigenen Interesse:

(„Mein Interesse ist aber...nachgegangen wird“)

Man müsse im Detail aufspüren, wie es zu den Problemen an der Klinik für Neurochirurgie gekommen sei. Zum Streit mit seinem Leitenden Oberarzt Alhami sagt Wallenfang:

 („Wir haben in einer Klinik kein Rätesystem...entschieden werden“)

Er habe immer großen Wert darauf gelegt, daß es ein Team an seiner Klinik gebe. Aber: Irgendwann müsse auch der Leitende Oberarzt zurücktreten und anerkennen: „Der Chef trägt die Verantwortung“. Wenn es ständig Auseinandersetzungen um die beste Operationsmethode gebe, würden dadurch die Patienten verunsichert. Daß er Patienten kurz vor der Operation unter Druck gesetzt habe, sich von ihm operieren zu lassen, wurde Wallenfang ja vorgeworfen; genauso wie Kunstfehler:

(„Mir tut das leid...haben Restbeschwerden!“)

Professor Wallenfang meint, mit Dr. Al-Hami könne er nicht mehr zusammenarbeiten, weil der ihm schwere Vorwürfe gemacht habe:

(„So wurden bisher...zurückgeiesen haben“)

Von Dr. Al-Hami beziehungsweise seinem Anwalt soll heute ebenfalls eine Stellungnahme zu der Beurlaubung und der Stellungnahme Professor Wallenfangs kommen.

 

Meldung vom 25. September 2000

Fulda. Die beiden beurlaubten leitenden Neurochirurgen am Fuldaer Klinikum haben mittlerweile beide Stellung zum Konflikt an der Neurochirurgischen Klinik genommen. Klinikleiter Professor Dr. Thomas Wallenfang zeigte Verständnis für die Beurlaubung, da so wieder Ruhe in der Klinik einkehren könne. Er wies aber die anonym und klinikintern erhobenen Vorwürfe wegen Behandlungsfehlern zurück. Es sei in seinem Interesse, wenn jeder einzelnen Klage eines Patienten nachgegangen werde. Nach Auskunft der Stadt Fulda sind alle Vorwürfe gegen Wallenfang bisher durch externe Gutachten ausgeräumt worden. Nachdem ihm sein Leitender Oberarzt Dr. Samir Al-Hami wider besseres Wissen fahrlässige Tötung vorgeworfen habe, könne er mit so einem Kollegen nicht mehr zusammenarbeiten, so Wallenfang. Dr. Al-Hami hat heute verneint, daß es in erster Linie um einen Konflikt zwischen ihm und Wallenfang gehe. Vielmehr habe er „angesichts der unzureichenden menschlichen und fachlichen Behandlung von Patienten nicht mehr schweigen“ können, so Al-Hami wörtlich. Er wolle nach wie vor daran mitwirken, die Situation intern zu klären, so wie es die Stadt Fulda wünsche. Er wolle sich nicht an einer öffentlichen Auseinandersetzung mit Tiefschlägen beteiligen.

Auch die hessische Landesärztekammer prüft mittlerweile, ob es in einem Fall an Wallenfangs Klinik zu einem Behandlungsfehler gekommen ist.

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© 2000 Christoph Käppeler

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