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15. September 2000

Patient wurde sieben Stunden liegengelassen, weil er von anderem Arzt als dem Professor operiert werden wollte

In einem anonymen Flugblatt wird der Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Fuldaer Klinikum, Professor Thomas Wallenfang, offenbar von einem medizinischen Insider, „operativer Unfähigkeit“ beschuldigt. Wir haben darüber berichtet. In einem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft. Ob diese Vorwürfe stichhaltig sind oder nicht, ist noch nicht geklärt. Mittlerweile werden aber immer mehr Fälle von Patienten und Ärzten bekannt, die sich über das Verhalten Professor Wallenfangs beschweren. Er soll massiven Druck auf sie ausgeübt haben.

 

Beitrag von Christoph Käppeler im hr4-Osthessen-Journal am 15. September 2
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Bericht als mp3-Datei

Es wurmt den Direktor der neurochirurgischen Klinik offenbar, wenn Patienten sich nicht von ihm, sondern von einem seiner Oberärzte operieren lassen wollen. Diesem Oberarzt aber vertrauen viele Patienten wesentlich mehr als dessen Chef.

Georg Nakrour ist selbst Arzt; Hals-Nasen-Ohrenarzt mit einer Praxis in Fulda. Im vergangenen Jahr war bei ihm plötzlich eine Bandscheibe zersprungen. Er mußte umgehend operiert worden; der Termin für die Operation bei dem Oberarzt, der ihn auch am Abend vorher behandelt hatte, wurde für 10 Uhr angesetzt. Er wartete:

 („Aber weder der Professor...gerne das machen“)

Aber der Patient wollte nicht vom Direktor behandelt werden. Professor Wallenfang verließ wieder das Zimmer. Um 14 Uhr wurde er noch immer nicht operiert. Er fühlte sich immer schlechter. Der Patient rief eine Schwester und einen Arzt, damit er endlich operiert würde. Schließlich erschien der Klinikdirektor wieder. Wiederholte, daß er es lieber gerne selber gemacht hätte; versprach dann aber, daß jetzt der Oberarzt ihn operieren würde.

(„Da klopft er an meine Schulter...so lange warten?!“)

Es gibt viele weitere Berichte von und über Patienten, die von Wallenfang unter Druck gesetzt worden sein sollen, weil sie sich nicht von ihm, sondern von einem Oberarzt operieren lassen wollten. Und das fast durchweg in barschem, einschüchterndem Ton.

Was die Vorwürfe medizinischer Unfähigkeit angeht: Die Staatsanwaltschaft Fulda hat eine Anzeige vorliegen, so deren Sprecher Stephan Heres,

(„In der ein konkreter...verstorben ist“)

Ob diese Anzeige stichhaltig ist: Dem geht die Staatsanwaltschaft derzeit nach:

(„Wir haben in dieser Sache...oder nicht“)

Klinikchef Wallenfang soll auch Druck auf Mitarbeiter ausüben: Einem Arzt im Praktikum, der im Januar 1999 das Klinikum verließ und forderte, daß ihm seine angefallenen Überstunden ausbezahlt werden, schrieb Wallenfang, er solle seine Nachforderung nochmal überdenken, denn wenn er dieses Fach weiter anstrebe, werde man sich in „unserer kleinen Gesellschaft“ immer über den Weg laufen; es falle einem immer viel leichter, positive Empfehlungen auszusprechen, wenn in gutem Einvernehmen das Arbeitsverhältnis aufgelöst wurde.

Die Leitung des Städtischen Klinikums Fulda prüft derzeit die laut gewordenen Vorwürfe, so die Stadt Fulda. Es gab ja bereits mehrfach Gespräche zwischen dem für das Klinikum zuständigen Bürgermeister Bernd Woide (CDU) und den Betroffenen. Aus arbeitsrechtlichen Gründen könne mehr nicht dazu gesagt werden, so die Stadt Fulda.

Professor Wallenfang selbst ist im Moment noch auf einer Tagung und erst nächste Woche wieder zu sprechen.

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© 2000 Christoph Käppeler

 

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