24. August 2000<
Studenten aus zwei Dutzend Ländern studieren vier Wochen in Fulda. Sie fühlen sich recht wohl hier - manch einer vermißt aber manchmal das heimische Chaos...
Seit drei Wochen läuft an der Fachhochschule Fulda der Internationale Sommerkurs 2000 – 54 Studierende aus 24 Ländern sind insgesamt einen Monat hier, um Deutsch zu lernen bzw. ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Und auch, um einiges über das Land zu erfahren; etwas, was man nur vor Ort und nicht aus Zeitungen, Radio und Fernsehen lernen kann. Als Ausländer vier Wochen lang in einem Land, in dem rechtsradikale Gewalttaten und Morde geschehen; in dem diese Problem nach vielem Abwiegeln ernst genommen wird; auch wenn Hessen Ministerpräsident Roland Koch meint, diese Gewalt werde dramatisiert. Christoph Käppeler hat sich mit fünf der Teilnehmer unterhalten.
Beitrag von Christoph Käppeler für das hr4-Osthessenjournal am 24. August 2000
Leila Nebli studiert in Tunesien Germanistik:
( „Manche sagen..andere Land passieren“)
Sie ist zum erstenmal in Deutschland und hat bisher keine Probleme mit Deutschen gehabt, die Leute seien sehr freundlich zu ihr, sagt sie. Manchmal ist ihr manchmal mulmig:
(„Aber, ich kriege immer Angst...Gottseidank!“)
Georgia Mavredi aus Griechenland ist zum zweitenmal in Deutschland:
(„Wir sind ja nicht in Rostock...belegen würden“)
So kennt auch Anne Brodersen aus Dänemark deutsche Neonazis nur indirekt:
(„Von Nazis oder skinheads...Nachrichten..eigentlich nicht“)
Zur Ursache meint sie:
(„Ich denke, das sind Menschen, die Unzufrieden sind...“)
Gierz Waguetinsch-Wagulis aus Lettland ist bereits fertiger Grundschullehrer – er erklärt sich Rechtsradikale so :
(„Manche Leute sind aggressiv...ein tausendstel“)
Christoph Niejelski hat bisher nur nette Deutsche getroffen, keine Rechtsextremisten. Er findet den Ausländerhaß in Ostdeutschland schade für die ausländischen Studenten oder Wissenschaftler, die dort an einer Uni arbeiten wollen:
(„Wissenschaft ist international...“)
Georgia Mavredi meint, daß das Bild der Deutschen im Ausland nach wie vor von der Nazi-Vergangenheit geprägt ist:
(„Diese Bilder...sehr achten!“)
Sie findet es nicht gut, weil sie meint, daß die große Mehrheit der Deutschen nicht so sei. Die fünf Sommerkursteilnehmer aus jedenfalls finden die meisten Deutschen sympathisch und halten Rechtsextremisten für eine kleine Minderheit Mehr fällt ihnen auf – manchen positiv, manchen negativ - daß die Deutschen sehr ordentlich sind; und manche vermissen manchmal ihre heimatliches „Chaos“. Und Leila aus Tunesien ist trotzdem manchmal mulmig...
(„Manchmal abends habe ich Angst...keine Leute“)
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© 2000 Christoph Käppeler
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